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Geld ist nun praktisch gratis

Donnerstag, 20. November 2008 , von Freeman-Fortsetzung um 17:23

Die Schweizerische Nationalbank senkt den Leitzins um ein ganzes Prozent. Trotz Zinssenkung bleibt die Börse unbeindruckt und tief im Minus.

Zum dritten Mal innerhalb von sechs Wochen reduzierte die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Donnerstag das Zielband für den Dreimonatslibor, und zwar gleich um einen ganzen Prozentpunkt, auf einen mittleren Satz von 1.0 Prozent oder das tiefste Niveau seit Dezember 2005. Im Klartext: Geld ist nun praktisch gratis. Das bedeutet auch: Die SNB hat die letzten Bedenken bezüglich Inflation über Bord geworfen und setzt alles daran, der immer stärker abstürzenden Wirtschaft zu helfen.

Offiziell, ist die grösste Sorge der Nationalbank, die Geldentwertung (lach). Die explodierenden Rohstoffpreise, hauptsächlich das Erdöl, haben bis in den Sommer die Inflation angeheizt. Die SNB ist dadurch in ein Dilemma geraten: Soll sie die Zinsen erhöhen, um die Inflation zu bannen, oder soll sie die Zinsen senken, um den sich abzeichnenden Konjunkturabschwung zu dämpfen? Dieses Problem hat sich erledigt, die Rohstoffpreise sind kollabiert und die Inflationsgefahr angeblich nicht mehr vorhanden. Dafür hat sich die Lage der Konjunktur drastisch verschlechtert. Die schlimmste Rezession seit der Grossen Depression steht vor der Tür.

Trotz der Rettungspakete für die Banken, erleben neben der UBS und CS, auch die amerikanischen Banktitel schwere Verluste an der Börse. Citigroup -25.5 Prozent, Bank of America -10.6 Prozent, JPMorgan Chase -18.5 Prozent und Goldman Sachs -11.1 Prozent. Das Vertrauen in die Finanzinstitute ist komplett weg.

Die SNB hat mit der erneuten Leitzinssenkung ihr geldpolitisches Pulver jetzt verschossen. Obwohl, Minuszinsen hat's ja auch schon mal gegeben.

Chinesen kaufen möglicherweise GM und Chrysler

Wie die chinesische Finanzzeitung 21st Century Business Herald berichtet, haben die Autofirmen Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) und Dongfeng Motor Corporation, die Möglichkeit und die Absicht, die kranken amerikanischen Autokonzerne zu kaufen.

Was alles passieren kann, General Motors und Chrysler bald in chinesischer Hand. Wer hätte das für möglich gehalten?

USA bitten um $300 Milliarden von den Golfstaaten

Die Vereinigten Staaten haben die vier ölreichsten Golfstaaten um Hilfe in Höhe von $300 Milliarden gebeten, um die finanzielle Kernschmelze zu vermeiden, berichtet die Zeitung Al-Seyassah aus Kuwait.

In dem sie "gut informierte Quellen" zitiert, schreibt die Zeitung, Washington hat Saudi Arabien um $120 Milliarden, die Vereinigten Emirate um $70 Milliarden, Katar um $60 Milliarden und Kuwait um $40 Milliarden gebeten.

Washington benötigt die Summe als "Finanzspritze", um die Auswirkungen der Finanzkrise bewältigen zu können. Ausserdem wurde Kuwait darum gebeten, die irakischen Schulden von $16 Milliarden zu streichen.

insgesamt 23 Kommentare:

  1. Anonym sagt:

    Minuszinsen oder ein MINUS- GUTHABEN!!
    Was es nicht schon alles gibt!

  1. Anonym sagt:

    kleinbisschen Offtopic, wenn es mir gestattet ist:

    Was zur Hölle geht vor der Küste Somaliens ab? Sind jetzt plötzlich ganz viele "Piraten" mit ihren Booten unterwegs?

    Ich bitte um Aufklärung. Auf unsere Massenmedien ist kein Verlass.

    -------------

    Auch empfehle ich euch diese Seite zu besuchen, um unsere Finanzkrise, nein Systemkrise zu verstehen:

    http://extrawagandt.de/

    Die Podcasts sind edel!

    Gruß

  1. Anonym sagt:

    Minuszins bedeutet, wenn man einen Kredit aufnimmt, bekommt man noch Zinsen dazu ausbezahlt oder umgekehrt, wenn man ein Guthaben hat, werden einem Zinsen abgezogen. Ist dann alles verkehrtrum. Das Ziel ist, sich zu verschulden und zu konsumieren, und ja kein Geld auf der Bank zu horten.

  1. Anonym sagt:

    Alle richten ihren Fokus auf Geld. - Aber wo sind die reellen Werte? - Wo sind die Schuldverschreibungen??

    Geld kann man drucken, wer eine Lizenz hat.

    Natürliche Ressourcen können nicht vermehrt werden.

  1. Anonym sagt:

    Damit wird also von oberster Stelle die kommende brutale Rezession eingestanden. Noch heute morgen hörte ich (wider Willen, ich hör sonst keins) im Radio: Der Dow Jones fiel um ... Punkte. Als Grund wurde *Angst vor Rezession* genannt. Aha, also nur Angst, nur Psychologie was?

    Soeben mal NZZ online aufgeschlagen, und es ist wieder mal unerträglich:

    1. 'Der Weltsicherheitsrat sagt den Piraten den Kampf an.' Kommentar: Dann haben sie ja endlich einen Grund, auch europäische Kriegsschiffe dort aufzufahren, gähn!

    2. 'Abkehr von helvetischer Waffenfolklore:' Irgendwelche Experten empfehlen dem Bundesrat wunschgemäss, dass die Schweizer ihre Sturmgewehre nicht mehr zuhause lagern sollten.

    Diese Manipuliererei ist kaum mehr zu ertragen. Warum gehen diese ganzen Zeitungen nicht einfach auch pleite =P

  1. Schwalbe sagt:

    @19:47
    Kompetenzengerangel. Normalerweise sind die Befugnisse der BW und der Polizei strikt voneinander getrennt. Wenn nun die BW eingesetzt wird und Polizeibefugnisse bekommt, ist es nicht mehr weit zum Einsatz im Inneren. Das ist der Zusammenhang.
    Piraterie gibt es schon lange. Nicht ohne Zufall kommt das nun verstärkt an die Öffentlichkeit.
    mom, ich habe einen treffenden Artikel dazu

    bis gleich

  1. Schwalbe sagt:

    Hier der Artikel:

    http://www.focus.de/politik/ausland/piratenjagd-das-ist-absolut-irreal_aid_349981.html

    Verstehst du die Zusammenhänge nun besser?

  1. freethinker sagt:

    Köstlich!

    Die US-Regierung sollte das weltweite Betteln seinlassen. Dies ist keine gute Imagepflege. Der mächtigste Staat der Erde, der sich erlauben kann auf mehreren Ländern gleichzeitig Krieg zu führen. Der jährlich über 500.000.000.000$ für seine weltweiten Eroberungsfeldzüge ausgeben kann ist pleite. Oh, wie ist das traurig! Das Imperium ist vollkommen überdehnt.

    Vielleicht kann die Menschheit ja wieder besser schlafen, weil die Menschen weniger Angst haben müssen demokratisiert zu werden.

    God save the world!

  1. Anonym sagt:

    Auf der Seite:
    http://www.flegel-g.de/index-mailliste.html
    Sind die E-Mail-Adressen aller Bundes- und Landtagsabgeordneten von Deutschland aufgelistet.
    Es wäre schön, wenn mehr politisch aufgeweckte Leute Protest- oder Aufklärungsmails an Politiker und andere "Spitzenleute" in Wirtschaft, Finanzwesen und Militär schreiben würden, und zwar weltweit.

    Wer kann eine Webpage generieren, auf der jeder Bürger seine Sorgen/Meinungen/Protestnoten an alle Vertreter der Machtelite gleichzeitig versenden kann?

    Christoph.Hans.Messner@gmx.de

  1. Anonym sagt:

    Die Lawine ist losgetreten und nicht mehr aufzuhalten. Leute, die vorgesorgt haben und Land besitzen dürfte das alles nicht stören und sie erstmal beruhigt abwarten...wenn es da nicht noch...

    Lesetipp:

    http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1226404789526&pagename=JPost%2FJPArticle%2FShowFull

    'Iran already has enough nuclear material for one atomic weapon'(Jerusalem Post)

    ---3x auf Link klicken um komplett zu markieren---

    Wie gut die Propaganda funktioniert, ist an den Kommentatoren dieses Artikels ersichtlich. Mein Favorite:

    45. now that Iran has one bomb- europe will be happy
    They will ring their hands, they will want talks, bi-lateral etc.. but deep deep down they want Iran to use that one bomb on Tel Aviv. Don't be fooled my jewish friends, europe wants you off of the planet.....

    not bill clinton - great satan (11/20/2008 19:09)

  1. Anonym sagt:

    Frieden-Shalom-MIR-PEACE

    nicht vergessen es gibt immer noch viele GUTE Menschen. Auf ALLEN Seiten.

    Man darf sich nicht propagandisieren lassen und man ist gerade heute verpflichtet alles und ich meine absolut alles was uns die Medien aufbereiten zu hinterfragen !
    Das ist die Verpflichtung jeden der freien Geistes ist und nicht seelisch korrumpiert und verkauft ist.
    Die Verkauften und korrumpierten sind eh seelich und innerlich verloren was man dann auch äußerlich sehen kann.

    Was mich interessiert ist was wirklich in Somalia abgeht und wieso dieses ganze wirrwar um Piraten in schnellbooten.

    Wird irgendeine Gesetzesänderung geplant ?

    Soll von irgendwelchen Problemen abgelenkt werden ?

    Soll wieder Angst gemacht werden ? Schließlich könnten auf irgendwelche somalischen Piraten plötzlich auf dem Rhein an der Seine angelangen und die Sicherheit gefährden harharhar Spass muss sein, schließlich wird Europa an der Küste Somalias verteidigt sowie in Afghanistan. Spass beiseite kann mal jemand wirklich unabhängiege Quellen bringen was da paar ausgehungerte Piraten machen ?

    Nicht vergessen: Freigeister dürfen Fragen stellen und frei denken,analysieren und diskutieren. Das ist echte Freiheit und Demokratie der Menschen.

    also freeman schraib mal was zu den Piraten der Karibik in Somalia. Erinnert mich irgendwie an Johhny depps symphatische Piraten aus Fluch der Karibik harharhar

    Leute Frieden alles Gute.

  1. Anonym sagt:

    Ich habe etwas sehr schönes in einem Kommentar gelesen und wollte es eigentlich reinkopieren, aber ich lasse es weil ich es nicht "kreiert" habe und ich den Urheber des Satzes nicht verletzen will:

    Er schrieb:

    Wir sind alle wunderbare Wesen ! Wir sind stark, groß, intelligent, liebenswert.
    JA GENAU ! und wir widerstehen jeden Sturm. So oft schlägt es ein, so oft wie Jesus am Boden durch Peitschenhiebe erniedrigt und verletzt wurde. Er war der Sieger über die Gewalt.

    Sie wollen uns einreden das die Karriere was besonderes ist.
    Dabei kann einen das auch korrumpieren.
    Wer die Qualität und Intelligenz eines Menschen erkennt wird einen Menschen wahrhaftig in einem Beruf einstellen und das unabhängig von Hautfarbe oder Religion oder der freien Sichtweise eines Menschen.

    Wenn ihr im Leben mal etwas nicht erreicht oder ihr erreicht was, aber nicht so ganz gut.
    Dann werden sie behaupten ihr seid Looser. NEIN ihr seid keine Looser, die die das behaupten sind die seelischen,moralischen und intelektuellen Looser, weil sie meinen nur weil wir uns keinen überschwenglichen Materialismus leisten können hätten wir was verpasst. Da lache ich nur drüber. Die Plasma FULL HD TV super Fernseh Geräte für teures Geld können sie behalten. Ein FREIER Geist ist unverkäuflich und einen frein Geist kann niemand kaufen. Es werden immer Menschen da sein die noch IDEALE,MORAL und ANSTAND haben, IMMER.

    Ich sehe gut aus, bin intelligent , groß und liebenswert so wie IHR oder die große Mehrzahl der bemerkenswerten Postings und desBLOGSLassteuch also nicht als Verschwörungstheoretiker,Looser oder sonstwas betiteln. Ihr seid auf einer ganz anderen Ebene des LICHTS als all die korrumpierten Seelen die alltäglich Menschen in großem Maße anlügen müssen und die die ihr eigen Fleisch und Blut ihre eigenen Untertanen und Landsleute für Geld verraten müssen.

    WIR sind die SIEGER, weil wir FREI sind !

  1. Anonym sagt:

    Piraten sind schon seit Jahren ein ernst zunehmendes Problem für die kommerzielle Schifffahrt. Vorallem im Südostasiatischen Raum sorgen Piraten für einigen Schaden, daher ist es seltsam das einige hier Piraten für etwas "mystisches" halten. Warum allerdings jetzt das Medieninteresse an den Somalischen Piraten so groß ist bzw ob ihre Aktivität wirklich so stark zugenommen hat, würde mich auch interessieren.
    Ich denke aber mal, das durch die Armut in Afrika und anderen Teilen der Welt Piraterie immer weiter zunehmen wird, sie ist immerhin eine relativ lukrative Einnahmequelle und grundsätzlich denke ich das man gegen derartige Banden vorgehen sollte.
    Was aber letztlich mit dem eigentlichen Blogeintrag nicht viel zutun hat. :P

  1. Anonym sagt:

    Wow, find ich auch krass dass von ganz oben die Rezension eingestanden wird. Wo soll das denn eigentlich langfristig hingehen??!! Man man man

  1. Anonym sagt:

    bzgl. der "Piraten": mittlerweile haben fast alle "großen Nationen" Kriegsschiffe vor Somalia plaziert. Teilweise sind diese aber auch schon weitergeschippert, und zwar in den Persischen Golf. Genauergesagt vor die Küste des Irans. Dort wurde auch schon ein Manöver abgehalten. Hier noch ein "Piratenüberfall", von den man in den Mainstreammedien nichts gelesen hat: http://info.kopp-verlag.de/news/hoechste-geheimhaltung-vor-wenigen-wochen-wurde-ein-super-gau-verhindert-und-niemand-soll-es-erfa.html
    Wie auch immer, die "Piraten" kommen fast so gelegen wie seinerzeit Osama...

  1. Anonym sagt:

    Die Welt bekommt ein Neues Gesicht...

    ...und das innerhalb weniger Monate.

    "Geld ist nun praktisch gratis" ??

    Bedeutet das etwa, dass es keinen Wert mehr hat, oder das es zuviel davon gibt?
    Wird es den Menschen jetzt geschenkt, weil man keine Verwendung mehr für soooo viel Geld hat?
    Wo ist der Trick an der Sache?
    Warum geht man nicht zu den Banken und erbittet sich das viele Gratisgeld, um damit sich und anderen etwas Gutes zu tun, denn dafür ist ja ein Überfluss wirklich gut zu gebrauchen?

    Ach, - die Banken rücken das viele "Gratisgeld" ja gar nicht 'raus?
    Wieso denn nicht?

    Also, dann ist doch etwas ganz, ganz oberfaul an dieser hinterlistigen Sache!
    Vielleicht doch blos ein ein doofer Trick für doofe Leute!

    Dann haben wir ja da noch die tollen Piraten...!!

    Ist Ihnen eigentlich schon aufgefallen, dass diese bösen Buben ganz tolle und gefährliche "Piraten" sind, die man doch irgendwie bewundert - und es diesmal wirklich KEINE Terroristen sind, die ja so böses Unheil anrichten?
    Kommt da bei Ihnen nicht ein wenig Wehmut auf, dass man da nicht mitspielen kann - so...mit Augenklappe und Enterhaken...?

    Wenn dann noch ein richtig durchtriebener Pirat, nennen wir ihn "Torpedo-Fred", auf die geniale Idee käme, eine heldenhafte, deutsche Fregatte zu versenken und deren Kapitän eigenhändig aufzuknüpfen, dann würden die ollen Seemannskneipen wieder urgemütlich, bei Jubelgesang und den leuchtenden Frauenaugen, wenn das Seemannsgarn gesponnen wird - über "Torpedo-Fred".

    Wenn dem so ist - und eher der Erfinder dieses Blogs ein Terrorist ist - dann könnt man doch zukünftig auch wieder "Autobahnpirat" oder "Posträuber" spielen, oder gar Räuber und Gendarm...??
    Flugzeuge sind natürlich Tabu, denn die meisten Fluggesellschaften sind eh pleite und könnten das Lösegeld ja gar nicht zahlen.

    Ja, wie die Mainstreampresse die Menschen und die Welt doch ändern kann.
    Aus den elenden Terroristen von gestern werden heute sensationelle Piraten, die den Reedern das Fürchten lehren und den Politikern den Angstschweiss um ihre kostspieligen Kriegsschiffchen auf die Stirne treiben...

    ...und da sage mir noch einer, dass es heute keine richtigen Abenteuergeschichten mehr für richtige Jungs gibt...!!

    Ich meine ja nur!

  1. Anonym sagt:

    zu Somalia: Es geht wie immer ums ÖL!

  1. gerina sagt:

    @19:47 ja, das habe ich mich auch gefragt, was es mit der angeblichen Vermehrung von Piraten vor der somalischen Küste auf sich hat.
    Im forum von infokrieg.tv hat jemand darauf aufmerksam gemacht, dass die Küstenländer Afrikas dazu benutzt werden, Giftmüll und atomaren Müll abzuladen...., der widerum vor der Küste gesichert werden muss. Vielleicht erklärt das die hohe Präsenz der internationalen Kriegschiffe vor dem Horn von Afrika. ..(auch die Einschätzung von "schwalbe".
    Zur Entsorgung von Atommüll in Afrika passt der folgende Artikel aus www.zeit-fragen vom 16.10.2008 mit dem Titel:
    Atommülldeponie Afrika

    von Vladislav Marjanovic, Radio Afrika International, Wien

    zf. Der folgende Text erschien vor mehr als zwei Jahren, im Februar 2006 in der Zeitschrift Gorleben Rundschau. Seitdem hat sich aber nichts zum Besseren hin verändert. Im Gegenteil, die Situation in den betroffenen Ländern, allen voran Somalia, ist noch schlimmer geworden. Somalier berichten, dass 40 Prozent ihrer Bevölkerung an Krebs leiden. Deshalb haben auch wir uns entschieden, diesen Text zu veröffentlichen.
    Die gegenwärtige Finanzkrise, die in aller Munde ist und die Welt in Atem hält, und die Situation in Afrika haben gemeinsame Wurzeln. Beide sind Ausdruck einer Unmenschlichkeit, die unser Planet nicht länger ertragen kann. Der bekannte Theologe und «Anwalt der Armen» Leonardo Boff, der während der vergangenen Woche die Schweiz besuchte (vgl. Seite 8), hat in einem Interview geäussert: «Ein grosser Teil der Menschheit weiss, dass unsere Welt nicht auf dem immer gleichen Weg weitergehen kann. [...] Wir leben in einer Zeit der tiefen Krise unserer Paradigmen. Die herkömmliche Weise, unsere Welt zu verstehen, hat längst ihren Sinn verloren. Doch gleichzeitig ist die andere Welt noch nicht gänzlich geboren. Damit dieser Prozess vorangehen kann, müssen wir zu unseren irdischen Wurzeln zurückkehren.» Und er zitiert einen Kollegen mit den Worten: «Nur wenn wir uns als Brüder und Schwestern die Hände reichen, können wir besser leben.» Und dann folgt der Hinweis auf die Substanz mitmenschlichen Denkens, ein neues Bild vom Menschen, «der immer frei für die anderen sein muss, sich solidarisch mit den Leidenden zeigen muss und zusammen mit anderen Gutwilligen eine gerechtere und geschwisterliche Gesellschaft aufbauen kann.»

    Afrika gelingt noch immer kein echter wirtschaftlicher Aufschwung. Innere politische Krisen, die oft von aussen geschürt werden, und die hohen Schulden sind die beiden Fussfesseln, die es an seine Armut binden. Daher ist Afrika den neuen Herren der Welt vollkommen ausgeliefert und von ihnen, wie früher von den Kolonialherren, abhängig, man könnte fast sagen, kolonialisiert. Nun, im Vergleich zu den früheren Kolonialherren, die in ihren Kolonien doch wenigstens eine dürftige Infrastruktur aufgebaut haben, zeigen die neuen Herren der Welt kein Interesse daran. Sie sind nur noch mit der Ausbeutung der Rohstoffe und mit den grösstmöglichen Gewinnen, die sie aus ihren Geschäften in kürzester Zeit erzielen können, beschäftigt. Eines dieser Geschäfte ist der Export von Atommüll. Mit diesem Geschäft und seinen Auswirkungen auf die Entwicklung Afrikas werden wir uns jetzt beschäftigen.
    Es war wie ein Donnerschlag aus heiterem Himmel. Kaum zwei Wochen nach dem Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls über die Dämpfung des Treibhauseffekts und kurz vor dem Welttag des Zivilschutzes veröffentlichte das Unep, das Umweltschutzprogramm der Vereinten Nationen, seinen Bericht über die Folgen der Tsunami-Katastrophe am 26. Dezember 2004. Die etwa 100 Minister für Umweltschutz, die in Nairobi vom 21. bis zum 25. Februar 2005 an der 23. Sitzung des Vorstandes des Weltministerforums für die Umwelt des Unep teilnahmen, mussten am 22. Februar 2005 aus dem Mund seines Vorsitzenden Klaus Töpfer eine besorgniserregende Information hören: Der Tsunami habe an der Küste Somalias nicht nur gewöhnlichen, sondern auch nuklearen Abfall angeschwemmt.Viele Leute in den vom Tsunami betroffenen Gebieten leiden unter ungewöhnlichen Gesundheitsproblemen. Es handelt sich, laut dem Unep-Bericht, um akute Infektionen der Atemwege, Magenblutungen, atypische «chemische» Reaktionen der Haut und plötzliche Todesfälle.
    Atommüll entlang der Küste gelagert

    Für viele Teilnehmer waren die Angaben des Unep-Berichtes unerhört. Nicht aber für das Unep. Auf Seite 134 des Berichtes, dessen offizieller Titel auf deutsch «Nach dem Tsunami – Erste Umwelteinschätzungen» lautet, ist zu lesen, dass Somalia eines von vielen unterentwickelten Ländern ist, das seit den achtziger Jahren unzählige Schiffsladungen von Atommüll und anderen schädlichen Abfällen bekam und sie entlang der Küste lagerte. Aufgezählt wurden unter anderem Uran, Cadmium, Blei und Quecksilber. Es fehlten natürlich nicht die Rügen für die nicht näher genannten Schuldigen: Es sei eine Verletzung der internationalen Verträge über den Export solcher Abfälle nach Somalia, und es sei ethisch fragwürdig, ob man solche Verträge mit einem durch einen Bürgerkrieg erschütterten Land abschliessen dürfe.
    Der Zorn des Unep scheint gerechtfertigt. Die Frage aber bleibt: Falls es seit den achtziger Jahren zu solchen Fällen gekommen ist, warum hat das Unep nicht früher energische Massnahmen dagegen ergriffen? Da es sich um einen Zeitraum von fast 25 Jahren handelt, ist es möglich, dass das Unep davon nichts wusste? «Es ist unmöglich, mit den Unep-Leuten, deren Stab in Nairobi ist, zu reden. Ihre Kommentare sind: Wir wissen nichts davon, wir werden uns damit später beschäftigen», beklagten sich die Behörden des somalischen Bezirkskreises El Dehere. Laut dem italienischen Journalisten Massimo ­Alberizzi wurden sowohl bei der Uno als auch bei der EU zahlreiche Beschwerden über die Folgen für Menschen und Umwelt durch die unachtsame Lagerung von nuklearen und toxischen Abfällen in Somalia eingereicht. Niemand hat sich dort bisher gerührt.
    Wenn schon nicht wegen der Beschwerden aus einem armen, zerfallenen afrikanischen Staat, warum schloss man die Augen vor der Tatsache, dass gerade in den achtziger Jahren zahlreiche Industriestaaten den Regierungen armer Länder riesige Summen für die Lagerung ihres Atommülls boten? Von den afrikanischen Staaten wurden damals neben Somalia auch Guinea-Bissau, Nigeria und Namibia zu diesem Zweck bevorzugt. Erst nach dem Skandal um das syrische Schiff «Zenobia», das 1988 etwa 20 000 Tonnen nuklearen Abfall transportierte und monatelang einen Hafen suchte, um seine Ladung löschen zu können, meldeten sich endlich die Vereinten Nationen zu Wort. 1989 wurde auf eine Uno-Initiative die Basler Konvention über die Kontrolle der Wege der nuklearen Abfälle ausgerufen. Die Umweltschützer protestierten. Laut ihnen bedeutete die Kontrolle der Wege des Atommülls nicht die Verhinderung seiner Verschiffung in die dritte Welt. Das geschah erst 1995, als die Basler Konvention einen Zusatz bekam, wodurch den Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, besser bekannt als OECD, verboten wurde, gefährliche Abfälle in Nicht-OECD-Staaten zu exportieren. Dieses Verbot stiess aber auf das Missfallen der USA. Washington weigerte sich, den Zusatzartikel der Basler Konvention zu unterzeichnen.Was andere Abfallproduzenten betrifft, sie fanden Umwege, um ihren nuklearen Müll loszuwerden. Die Firma ODM aus Lugano hatte sogar im Internet die besten Stellen für die Lagerung nuklearer Abfälle aufgezeichnet. Das durch Bürgerkrieg zerfallene Somalia wurde bevorzugt. Angeblich habe Giorgio Comerio, der Direktor der Firma ODM, einem gewissen Ali Mali eine Million US-Dollar angeboten, um diese Abfälle im Nordosten Somalias zu lagern. Ilaria Alpi und Miran Hrovatin, zwei italienische Fernsehjournalisten, versuchten, mehr über solche Geschäfte zu erfahren. Sie kamen am 18. März 1994 in die somalische Stadt Bosasso, interviewten einen örtlichen Beamten, und am 20. März desselben Jahres, nur einige Stunden, bevor sie ihren telefonisch angekündigten Bericht an den italienischen Sender RAI überspielen konnten, wurden sie in Mogadischu auf offener Strasse von einem Killerkommando getötet.
    Westen verdient Milliarden

    Für Massimo Alberizzi, ihren Kollegen vom «Corriere della Sera», gibt es keinen Zweifel: Der Handel mit den nuklearen und anderen gefährlichen Abfällen, die vorwiegend in Somalia landen, befindet sich in den Händen des organisierten Verbrechens. Darin scheinen aber auch höhere Interessen verwickelt zu sein. Massimo Scalia, der Vorsitzende einer Untersuchungskommission des italienischen Parlaments, sagte der Agentur Inter Press Service, dass Italien allein am Handel mit Atommüll jährlich sieben Milliarden USDollar verdiene. Allein im Jahr 2001 wurden 600 000 Tonnen nuklearer Abfall nach Afrika verschifft. Dabei war Somalia nicht das einzige Ziel. Auch Zaire, Malawi, Eritrea, Algerien und Mosambik waren dafür vorgesehen. In Anbetracht des Ausmasses der illegalen Verschiffung von Atommüll aus Europa versuchte das Unep zu handeln. Moustapha Tolba, damals Exekutivdirektor des Unep, protestierte bereits im September 1992 bei der italienischen und der schweizerischen Regierung und verlangte, den Export von nuklearem Müll nach Afrika zu beenden. Die Schweiz reagierte höflich: Man wolle diese Bitte überprüfen. Italien aber wies die Anschuldigungen scharf zurück. Der damalige italienische Umweltminister Carlo Ripa de Meana behauptete, kein italienisches Unternehmen sei an solchen Geschäften beteiligt. Dabei blieb es. Die Geschäfte mit dem nuklearen Müll liefen inzwischen in grossem Stil weiter. Aus Somalia kamen Hinweise, dass das radioaktive Mülldepot unweit des Ortes Obbia nicht von somalischen Milizen, sondern von «fremden Soldaten» bewacht werde. Laut einer vertraulichen Quelle haben Franzosen und Amerikaner bereits in den achtziger Jahren grünes Licht für den Bau eines Lagers für Atommüll in dieser Gegend gegeben.Auch der somalische Warlord General Morgan, der im Süden Somalias operiert, behauptet, dass mehrere ausländische Vertreter ihn in Nairobi besucht hätten, um seine Genehmigung für die Deponierung nuklearer Abfälle zu kaufen, was er, wie er sagte, abgelehnt habe.
    Das Schweigen der Unep

    Die Vertreter der Atomlobby übten aber weiter Druck aus. Laut einigen Behauptungen waren es sie, die die rasche Beendigung der Friedensgespräche zwischen den somalischen Bürgerkriegsparteien verhinderten. Unter diesem Druck befand sich auch das Unep. Johannes und Germana von Dohnany behaupten in ihrem 2002 erschienenen Buch «Schmutzige Geschäfte und Heiliger Krieg.Al-Qaida in Europa», dass das Unep von den Finanzmitteln, die die Mitgliedstaaten im zweijährigen Rhythmus bereitstellen, abhängig sei. Daher wäre es, laut ihnen, zu riskant, offen gegen die Industrieländer, die ihre wichtigsten Geldgeber sind, aufzutreten. Diese Feststellung ist schwer zu bestreiten. Zwar hat das Unep seine Haltung über die illegale Lagerung von radioaktivem Müll in Somalia nach der Tsunami-Katastrophe vom 26. Dezember 2006 insofern geändert, dass sein Bericht auf die Bedrohung des ökologischen Gleichgewichts und die Gefährdung der Menschen durch sorglose Aufbewahrung von Atommüll deutlicher als früher hingewiesen hat. Tatsächlich beschäftigt sich der Unep-Bericht ausführlich mit verschiedenen Aspekten der Auswirkungen besonders des an Land gespülten Mülls auf die Mangrovenwälder an der Küste, die Korallenriffe, die Fischerei und das Grundwasser. Hingegen werden die Schäden, die Menschen dadurch bereits erlitten haben – manche sind daran gestorben –, nur flüchtig erwähnt. Die Verfasser beklagen sich übrigens, dass es ihnen nicht möglich war, die Lage an Ort und Stelle zu untersuchen. Indirekt ist das auch die Rechtfertigung für die harmlosen Schlussfolgerungen des Unep-Berichtes, die sich praktisch nur mit den Umweltschäden und der Auswirkung der Klimaerwärmung auf die biologische Vielfalt Somalias beschäftigen.Was aber mit den Menschen, die Opfer einer gewissenlosen, rein gewinnorientierten Handelstätigkeit geworden sind, geschehen soll, darüber schweigt der Unep-Bericht. Von einer Verurteilung der Drahtzieher, die gewissenlos Menschen opfern und dabei sind, heute ein Land, morgen vielleicht einen ganzen Kontinent in eine radioaktive Mülldeponie zu verwandeln, ist schon gar nicht die Rede.
    Aber was soll’s, wenn der Preis für die Lagerung von gefährlichem Müll in Europa 250 US-Dollar pro Tonne kostet, während man in Afrika für dieselbe Menge nur 2½ US-Dollar zu zahlen braucht? Das ist übrigens aus dem Unep-Bericht zu entnehmen. •

  1. gerina sagt:

    Nachtrag:

    was ich noch gedacht habe: Kann es nicht auch sein, dass es auch um Kriegsvorbereitungen gegen den Iran gehen könnte ?? Und um davon abzulenken, wird ständig irgendwas von Piratierie geredet..

  1. Anonym sagt:

    ich hab eine frage:

    wenn die usa geld aus dem nichts schaffen kann, per federal reserve, wieso muss sie dann geld von anderen ländern leihen?

    mfg Freigeist

  1. Anonym sagt:

    @19:41 Uhr

    habe mich auch gefragt warum unsere Presse plötzlich so intensiv über die Piratenproblematik berichtet.

    Auf DLF kamm ein Bericht heut Mittag und es machte klick.

    Deutsche Soldaten dürfen nicht Verhaften, sprich diese polizeilichen Aufgaben nicht verrichten.

    Es wird nun durch die Medien bewusst darauf hingearbeitet, daß das Volk
    eine NOTWENDIGKEIT DER ÜBERTAGUNG VON POLIZEILICHEN AUFGABEN AUF DIE BUNDESWEHR einsieht.

    Dann folgt der nächste - nur kleine Schritt - und die Bundeswehr wird ermächtigt auch INNERE POLIZEILICHE Aufgaben auszuüben.

    Vorbereitungen auf den Polizeistaat?

  1. Anonym sagt:

    Hi,
    was sagt ihr denn zum neuen Spiegel-Thema, da wird es mal näher erklärt, der Mechanismus und offen gesagt, es geht erst richtig los mit dem Zusammenbruch...

    Gutes Bild mit der Kugel, der Tod des Dollar wird vorbereitet.

    LG
    Stella

  1. ....so langsam bröckeln die SWAP geschäfte der bankster! eine kettenreaktion bahnt sich an....
    im raum stehen ca. 60 billionen dollar! und die billionen sind deutsche billionen!
    also soviel ausfallrisiko kann die welt gar nicht tragen, denn das ist mehr als das jährliche welt bruttosozialprodukt.....was für ein poker. alles auf rot, alles auf zukünftige generationen und auf den steuerzahler.
    scheiss bankster!
    ach ja, wer noch mal schnell urlaub machen will, sollte mal nach island! ist jetzt endlich vom preis erträglich und die krone locker zu bekommen! ;-)
    sagte ich bereits "scheiss bankster" ? nun denn...fiat money