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US Navy wollte Geheimbasis in Sewastopol errichten

Donnerstag, 24. April 2014 , von Freeman-Fortsetzung um 10:00

Als ich hörte, die US Navy will eine Schule in Sewastopol komplett renovieren und dafür einen Grossauftrag vergeben, wurde ich hellhörig. Was? Mitten im wichtigsten Marinestützpunkt der Russen will die US-Marine etwas bauen lassen? Die Quelle für diese Information stammt nicht von russischer Seite, sondern hab ich von der offiziellen Internetseite der US-Regierung entnommen. Sofort kam mir in den Sinn, den Zweck dieser Bauarbeiten zu hinterfragen. Vordergründig wird von einer humanitären Aktion gesprochen, als Goodwill-Geste gegenüber der Ukraine zum Wohle der Schüler. Nur, warum ausgerechnet die US Navy als Auftraggeber? Laut Baubeschreibung ist der Aufwand enorm und geht in die Million. Die Vorstellung, die Schule wird in eine geheime Basis umgewandelt ist naheliegend. Die Ereignisse die auf der Krim passierten, Unabhängigkeitserklärung, Referendum und Anschluss an Russland, haben aber die US Navy am 15. April dazu veranlasst das Projekt zu stornieren.

Link zur Ausschreibung

Am 5. September 2013 stellte die US Navy eine Ausschreibung ins Netz mit der Beschreibung: "Der Zweck dieser Anfrage für Vorschläge ist für die Planung und Errichtung für die Renovation der Schule Nr. 5 in Sewastopol, Ukraine laut beigefügten Anlagen." In der Ausschreibung sind genaue Details der gewünschten Bau- und Renovationsarbeiten ersichtlich, angefangen wie das Dach repariert werden muss, die Fassade, die sanitären Anlagen, die Heizung, die Fenster, die Treppen, der Eingang, bis hin zur Sporthalle, die für Basketball eingerichtet werden muss. Eigentlich handelt es sich um eine Totalsanierung des Gebäudes nach neuesten Standard.

Auftraggeber: Department of the Navy, Naval Facilities Engineering Command. Ort: NAVFAC Europe and Southwest Asia. Klingt nach der Abteilung die sonst Marineeinrichtungen und Hafenanlagen baut, mit Zuständigkeit für Europa und Südwestasien. Die baut auch Schulen und macht einen auf Wohltätigkeit und Technisches Hilfswerk?

Der Hafen von Sewastopol mit Standort der Schule Nr. 5

Wie grosszügig vom Pentagon, so ein tolles Geschenk den Schülern von Sewastopol zu geben. Eine nagelneue Schule natürlich komplett ohne Hintergedanken und nur als Wohltat. Ich frage mich, warum hat die US Navy nicht einfach den Stadtbehörden von Sewastopol ein Summe gespendet und die Ausführung ihnen überlassen? Die Einheimischen wissen doch am besten was ihre Bedürfnisse sind. Aber nein, hier gibt das US-Militär vom Zement, über den Leitungen, den Toilettenschüsseln bis zu den Wandfarben und Kacheln genau vor was verbaut werden darf, komplett nach amerikanischen Normen. Das ist für mich sehr ungewöhnlich und fragwürdig.

Dieses Schulgebäude sollte totalsaniert werden

Die 126 Seiten an Vorgaben und Plänen gehen ins kleinste Detail, vom Keller bis zum Dach. Trotz des Aufwandes musste das Projekt innerhalb eines Jahres fertig sein. Das alles nur für Schulkinder? Seit wann interessiert sich das US-Militär für Kinder in fremden Ländern? Die schmeissen doch sonst Bomben auf sie drauf und zerstören alles. Siehe Afghanistan, Irak und Libyen. Also für mich sieht dieser Umbau nach amerikanischen Vorgaben eher aus, wie wenn dort US-Personal einziehen sollte. Es eine humanitäre Aktion zu nennen ist völlig naiv. Ja sicher, im Hafen wo die russische Schwarzmeer Flotte ihre Basis hat. Damit kann man perfekt die Schiffbewegung ausspionieren.


Das wäre so wie wenn die russische Marine in San Diego eine grosse Schule renovieren würde, genau nach ihren Wünschen. Zufällig auch noch mit Blick auf den Hafen von San Diego. Ist ja nur der Stützpunkt der amerikanischen Pazifikflotte. Jeder würde denken, was machen die Russen dort und warum wollen sie alle Bauarbeiten und das Material bestimmen? Als Wohltätigkeit für die Schüler? Sehr witzig. Der Aufschrei wäre riesengross und keiner würde ihnen das als Charity-Veranstaltung abnehmen.

Der Schulleiter, Victor Crow, hat die Spekulation, die Komplettrenovation der Schule Nr. 5 in Sewastopol hätte irgendwas mit Spionage der US Navy zu tun, als Unsinn zurückgewiesen. Ist ja klar, was soll er sonst sagen? Dass die Amerikaner nicht vorher ankündigen, was sie mit dem Bau vorhaben, ist doch logisch. Das wäre ja dumm. Nur später hätte man das Gebäude sehr schnell umfunktionieren können.

Die ukrainische Regierung Regime ist doch komplett abhängig von Washington und bekommt die Befehle direkt über die US-Botschaft in Kiew vom US State Department. Die Vizeaussenministerin Victoria Nuland hat uns doch mit ihrem abgehörten Telefongespräch alles verraten, wer das Sagen hat.

Die US Navy hat sich übrigens richtig in Sewastopol ins Zeug gelegt, denn es wurden bereits drei Schulen renoviert, Nr. 22, 49 und 52, und Millionen ausgegeben. Wie spendabel und selbstlos von der US-Marine, so viel für fremde Schüler zu tun. Dabei wäre es richtiger gewesen, in der Heimat die verwahrlosten Schulen wie in Shitcago oder Shitroit zu renovieren, die hätten es bitter nötig. Vielleicht war es der Traum der Amerikaner, die Russen irgendwann rauszuschmeissen und sich dafür breit zu machen. Wäre ja nicht das erste Mal.

Wegen der völlig geänderten Situation auf der Krim und weil die Halbinsel und Sewastopol jetzt russisches Territorium sind, gehören die Gebäude dem russischen Staat und nur die Schüler haben was davon. Die US Navy hat die neueste Ausschreibung am 15. April storniert. Schade, die ganzen Millionen umsonst ausgegeben. Nix mit direkter Feindbeobachtung der russischen Flotte (lach).

insgesamt 9 Kommentare:

  1. Anonym sagt:

    Nun weitere schlechten Nachrichten für die USA...Kaspischen Meer geschlossen für US-Militär.

    Das Abkommen wurde zwischen Außenminister der fünf kaspischen Staaten bei Gesprächen in Moskau erreicht.

    http://stratrisks.com/geostrat/18976

  1. yilmaz sagt:

    genau, gut beobachtet: Schulen, Botschaften, irgendwelche Wohltätigkeitsvereine und Konsorten sind die perfekte Tarnung für die Quartiere der CIA/MI6 - Spionage, verdeckte Operationen zur Sabotage, die üblichen Dinge die ein Land zur "Dämonkratisierung benötigt"...

  1. Toni sagt:

    Darum sollte man sich z.B. bei einem Erdbeben auch nicht von US-Organisationen helfen lassen.

  1. Unknown sagt:

    Putin könnte doch ein kleines Iskander-9K720l (NATO-Bezeichnung »SS-26«),Museum auf Kuba errichten!

  1. Anonym sagt:

    Die nicht gewählte Regierung in Kiew setzt alles dran, den Krieg den die USA mit Russland wollen zu beginnen.

    Außenministerium der Ukraine hat Russland eine 48-Stunden-Ultimatum erklärt.

    http://www.zerohedge.com/news/2014-04-24/ukraine-gives-russia-48-hr-ultimatum-or-we-will-fight

    Russland hat das Recht, seine militärischen Übungen an seine eigenen Grenze durchzuführen, und das geht Kiew nichts an.

  1. @GlObaler NEWS
    Du strapazierst aber deine Quellen ganz schön, schau mal wo das kaspische Meer liegt, wie soll denn da ein US-Zerstörer hineingeraten??? Und deine Ultimatum-Meldung ist auch nur auf einer dünnen Zeile von AP aufgebaut: "48 Stunden zur Erklärung" und dann noch indirekt und dann noch über AP? Machst man so neue Schlagzeilen?

    Man verlässt sich ja zunächst mal auf die Meldung und die Interpretation, die jemand postet, aber so muss man immer nachprüfen - und findet Schrott.

    Sorry, aber globaler News-Müll gibt's genug im Net.

  1. Anonym sagt:

    @ Hochstämmer Juhee

    Ich habe genauso das Recht ein Kommentar oder ein Links einzusetzen, das heißt nicht, dass ich der gleiche Meinung bin wie der jeweilige Autor dessen Artikel...recherchieren und analysieren musst jeder selber, da jeder eine andere Meinung hat.

    Ausserdem hat auch niemand was von einem US-Zerstörer erwähnt, es geht hier um US-Militärbasen die im Gespräch waren, daraufhin haben die Staaten reagiert.

    Das Kaspische Meer ist ein wichtiger Punkt, wo die USA auch die Finger im Spiel haben will.

    Kiew setzt Russland sehr wohl unter Druck, von daher ist an diesen Ultimatum auch nichts zu rütteln.

    Sorry, aber Meinungsdiktatur-Trolle haben wir auch genug im Netz. Die Trolle sehen das sicherlich so. Sie sind keinerlei Fakten zugänglich und in ihren Klischees gefangen – freiwillig.

    Schade eigentlich, dass es solche Leute gibt, die nur destruktiv agieren können. Der Grund ist klar: Sie sind nicht in der Lage Fakten zu akzeptieren, die nicht in ihre Ideologie passen.

  1. freethinker sagt:

    Einfluss der US-Verbrecheragenturen:
    https://www.youtube.com/watch?v=krBR2kVGSu0

  1. @freethinker:
    Was dieser Dirk Müller in von Dir gelinkten Video so alles verzapft ist doch völliger Schrott.